Reisen mit Baby – Sommerurlaub in Spanien

Mit dem Baby in Urlaub fahren, oder lieber doch nicht?

Baby das im Urlaub auf der Schulter getragen wird
Mit Baby auf Reisen

Als wir letztes Jahr beschlossen, mit unserem Baby eine größere Reise ins Ausland zu unternehmen, hatte ich anfänglich etwas Bauchschmerzen. Wird es nicht viele Schwierigkeiten geben? Die Kleinen benötigen doch so viele Sachen: Babynahrung, Kleidung, Windeln, Medikamente, Kinderwagen, Spielzeug, Reisebett und vieles mehr.  Ist es überhaupt möglich, so viel mitzuschleppen und die Reise dann trotzdem noch zu genießen?

Unser Kind war doch erst 6 Monate alt, und wir wollten gerne in Andalusien, Spanien, Urlaub machen. Wie sich später herausstellen sollte, war dies tatsächlich das ideale Alter für eine solche Reise. 

Unser Sohn konnte sich zwar schon drehen, aber sein Bewegungsradius und Bedürfnis sich fortzubewegen waren noch nicht sehr groß. Auch legte er tagsüber mehrere Schlafpausen ein und überbrückte so längere Autofahrten. 

 

Im Alter von 12 Monaten, hätte ich dieselbe Reise mit unserem Baby nicht unternehmen wollen. Babys, die schon krabbeln oder gehen können, halten es manchmal nur sehr schwer für 1 bis 2 Stunden im Kinderwagen oder dem Kindersitz des Autos aus. Sie möchten selbst die große weite Welt entdecken und fordern ihr Recht auf Freiheit ein. 

 

Reisefahrungen – Unterwegs mit Baby

In der Folge fasse ich unsere Erfahrungen auf dieser Reise kurz zusammen. Ich hoffe, dass diese Informationen für Euch interessant und hilfreich sind.

Transportmittel für die Reise

Die Anreise: wir entschieden uns dafür nach Spanien zu fliegen. Alle anderen Transportmittel erschienen uns bei der Länge der Strecke einfach als zu beschwerlich für unser Baby. Um dennoch vor Ort flexibel zu sein, hatten wir zusätzlich für die gesamte Zeit unseres Aufenthaltes übers Internet  ein Auto angemietet. Letzteres stellte sich als äußerst preisgünstig heraus. Für 10 Tage (inkl. Kindersitz und Vollkasko) schlug sich das in unserer Reisekasse mit ungefähr 250 Euro zu Buche.

 

Vorbereitungen – Was braucht ein Baby auf Reisen?

Vielleicht nicht alles, was einem zu Hause zur Verfügung steht, aber dennoch jede Menge Zeugs. Seid Ihr mit dem Auto unterwegs, lässt sich sehr viel mitnehmen. Wenn man fliegt, muss man leider die Ausstattung auf das Notwendigste reduzieren. 

 

Gehen und Ruhen

  • Bett: Entweder Ihr nehmt ein Reisebettmit, oder Ihr vergewissert Euch, dass in Eurer Unterkunft eine Schlafgelegenheit für Babys zur Verfügung steht. Wir haben einige Wochen vor der Reise mit Bekannten am Urlaubsort Kontakt aufgenommen. Diese haben wiederum ihre Bekannten mobilisiert und uns liebenswerterweise das ehemalige Kinderbett ihrer Tochter geliehen. Das war natürlich ein Glücksfall für uns.
  • Wippe: ist nicht unbedingt notwendig, sie war aber sehr praktisch, wenn wir den Kleinen für kurze Zeit mal absetzen wollten. Die Babywippe bekamen wir ebenfalls geliehen.
  • Transportmittel: Plant man Ausflüge, kann dies sehr hilfreich sein. Was sollte man mitnehmen – Babytrage oder Kinderwagen?

 

Eine Babytrage oder doch ein Kinderwagen?

Beide haben Vor- und Nachteile. Da wir geflogen sind, haben wir lieber auf den großen Kinderwagen verzichtet und stattdessen die Babytrage genommen. Dies hat sich als nicht besonders günstig erwiesen. 

 

Es war Sommer und in Spanien herrschte natürlich eine unerträgliche Hitze. Wir schwitzten auch schon ohne die Trage. Wir hatten nun aber zusätzlich zur Babytrage auch noch ein Baby auf dem Bauch, das unter den Temperaturen genauso litt wie wir. Wir konnte unser Baby nur kurz in der Trage lassen, und trugen es die meiste Zeit. Lange Spaziergänge kann man so natürlich nicht unternehmen. 

Möchte man auch Stadtbesichtigungen machen, ist man mit einem Kinderwagen besser dran. Sind die Babys etwas älter, ist ein Buggy natürlich enorm praktisch, weil man ihn leichter transportieren kann. Für ein 6 Monate altes Baby, kommt ein Buggy leider noch nicht in Frage.

 

Essen und Trinken

In vielerlei Hinsicht ist es natürlich am Besten für das Kind, wenn es gestillt wird. Abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt, ist es auch beim Reisen von Vorteil. Da wir zufüttern mussten, war der Aufwand bei uns entsprechend hoch und die Reise musste gut vorbereitet werden.

 

In den meisten europäischen Ländern, findet man fast dieselben Babynahrungsmittel (Milchpulver und Gläschen) wie in Deutschland oder Österreich. Die bekanntesten Marken: Hipp, Nestle etc. sind fast überall vorhanden. Design und Namen unterscheiden sich allerdings teilweise, und auch die Rezeptur scheint bei einigen Herstellern unterschiedlich zu sein. Der Geruch war anders und auf der Zutatenliste fanden wir z.B. kein Fischöl, das ja in den meisten Säuglingsnahrungen in Österreich und Deutschland enthalten ist.

Die Firma Hipp ist z.B. laut eigenen Angaben (Stand 2013) in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Russland, Schweiz, Skandinavien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn, aber auch in weiteren osteuropäischen Ländern vertreten. 

Bei der Hipp-Gläschennahrung ist mir in Spanien aufgefallen, dass das Angebot auf das lokale Gemüse- und Obstsortiment abgestimmt ist. So gibt es zum Beispiel viel Melanzani, Orangen usw. 

Es ist vielleicht sinnvoll einen Vorrat für die ersten Urlaubstage mitzunehmen. Dadurch bekommt man etwas Luft. Man steht nicht gleich nach der Ankunft unter Zeitdruck, die jeweiligen Produkte finden zu müssen. 

Man sollte auch die Wasserqualität am Zielort bedenken. Da wir wussten, dass an unserem Urlaubsort das Wasser keine Trinkwasserqualität hat, nahmen wir unseren Dampfsterilisator für die Fläschchen mit. 

Für die Zubereitung der Babymilch verwendeten wir ausschließlich abgekochtes Wasser. Dazu benötigt man natürlich einen Wasserkocher, der sich aber auch leicht vor Ort beschaffen lässt. In der Regel griffen wir auf mineralstoffarmes abgepacktes Wasser zurück. 

Mineralwasser, das sich für die Zubereitung von Babynahrung eignet, scheint in Spanien ausdrücklich gekennzeichnet zu sein. Wir haben zumindest die Piktogramme mit Babysaugern, die sich auf manchen mineralstoffarmen Wasserflaschen in den Babyabteilungen fanden, so aufgefasst. Es fand sich übrigens auch auf einigen der günstigen Wasserflaschen im Supermarkt.

Man sollte mindestens 2 Trinkflaschen und 1-2 Babylöffel mitnehmen. Wir hatten eine unsere Babyflaschen aus Glas dabei, die wir Euch vor Kurzem vorgestellt haben. Für unterwegs hatten wir diesmal ausnahmsweise zwei Babyflaschen aus Plastik im Einsatz, weil diese einfach leichter waren. 

Eine saubere Flasche sollte man immer griffbereit haben. Insbesondere während Start und Landung im Flugzeug ist dies sehr wichtig. Es ist gut, den Kleinen in diesen Phasen ein paar Schluck zu  trinken zu geben, um den Druckunterschied auszugleichen. Bitte auch die Möglichkeit von Flugverzögerungen einplanen und ausreichend Nahrung mitführen.

 

Ausscheidung

Ein paar Windeln für unterwegs und die ersten Tage sind vernünftig. Ansonsten kauft man einfach alles vor Ort.

 

Körperpflege

Hierfür braucht man nicht sehr viel mitzunehmen. Kleine Tuben (Cremes, Zahnpasta etc.) sind praktisch für die Reise und in jedem Drogeriegeschäft erhältlich. Vergesst bitte nicht die Sonnencreme für die Kleinen. Sie ist gerade im Sommer unentbehrlich. Babys unter einem Jahr sollten eigentlich gar nicht der Sonne ausgesetzt werden. Auch wenn man sich vorrangig im Schatten aufhält, eincremen muss man sie trotzdem.

 

Was das Baden der Kleinen angeht, lässt sich dies ohne viel Aufwand erledigen. Wir hatten in unserem Appartement keine Badewanne, sondern nur eine Dusche. Wir bekamen zwar auch eine Babywanne geliehen, benutzt haben wir diese aber nicht. Während einer von uns sich das Salz abgeduscht hat, saß unser Kleiner auf dem Arm und wurde mitgeduscht. Es hat wunderbar funktioniert und er hatte dabei viel Spaß.

 

Unterhaltung

Viel Platz hatten wir im Koffer zwar nicht mehr, aber 2-3 kleine Spielsachen (Rassel, Minibilderbuch, Kuscheltier) für unser Baby passten trotzdem noch hinein. Wenn man nicht mehr weiß, wie man die Kleinen beruhigen soll oder sie sich Langeweilen, sind die vertrauten Spielsachen doch sehr hilfreich. 
Fürs Baden im Meer haben wir ursprünglich Schwimmflügel gekauft. Zum Glück haben wir diese zu Hause noch getestet. Sie sind für die ganz Kleinen noch nicht empfehlenswert. Unser Baby konnte sich damit nicht über Wasser halten und fürchtete sich ein wenig. 


Daher kauften wir lieber noch einen Baby-Schwimmsitz oder Schwimmring, der sich hervorragend bewährt hat. Das Kind darf man natürlich dennoch nie alleine im Wasser lassen. Bei Wellengang, Strömungen und unsicherem Untergrund sollte man auch besser auf den Badegang verzichten.

 

Reiseapotheke

Unsere Kinderärztin empfohl uns für die Reise Mexalen (Paracetamol)-Zäpfchen als Bedarfsmedikament mitzunehmen. Es wird bei Fieber und Schmerzen eingesetzt und wirkt auch entzündungshemmend. Klärt das doch einfach kurz mit Eurem Kinderarzt ab. Er berät Euch sicher gerne.

 

Die Vitamin-D Tropfen sollte man natürlich auch nicht vergessen. Praktisch ist es, abschwellende Nasentropfen mitzuhaben und zur Sicherheit ein Fieberthermometer. Ansonsten kann man den Rest aber auch vor Ort besorgen.

 


Urlaub mit Baby - Blick auf die Stadt Malaga beim Familienurlaub
Malaga

Unser Urlaub war wunderschön und wir haben nichts vermisst. Natürlich muss man ein paar Abstriche machen, wenn man mit einem Baby unterwegs ist. 

Man sollte bedenken, dass ausgedehnte Stadttouren mit Museumsbesichtigungen für die Kleinen einfach zu anstrengend sind. Auch lange Autofahrten sollten vermieden werden. So haben wir Cordoba, Sevilla und Granada von unserem Programm gestrichen. Dafür haben wir sehr viele schöne kleine Ortschaften in der unmittelbaren Nähe unseres Urlaubsortes besichtigt und den lokalen Charme und Charakter der Region näher kennengelernt. 

Zusätzlich waren wir jeden Tag zumindest einmal kurz im Meer baden. Dies hat unser Kleiner sehr genossen. Nach 2-3 Stunden Sonne, Sand und Plantschen haben wir aber immer dafür gesorgt, dass er ein bisschen Ruhe und eine kleine Schlafpause bekam. Gleich am Anfang des Urlaubs haben wir uns einen großen Sonnenschirm zugelegt, den wir intensiv genutzt haben.

 


Urlaub mit Baby. Blick auf eine Gasse der weißen Stadt Frigiliana mit Treppen.
Frigiliana (Andalusien) – Ein Kinderwagen
wäre hier auch keine große Hilfe gewesen.

Ich hoffe unsere Erfahrungen waren ein wenig hilfreich für Euch. Vielleicht war ja auch der eine oder andere brauchbare Tipp dabei.

 

 
In jedem Fall wünsche ich Euch eine schöne und entspannte Reise! Genießt die Zeit!

 







 

 
 
 

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