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Mit dem Baby in Urlaub fahren, oder lieber doch nicht?
Mit Baby auf Reisen |
Als wir letztes Jahr beschlossen, mit unserem Baby eine größere Reise ins Ausland zu unternehmen, hatte ich anfänglich etwas Bauchschmerzen. Wird es nicht viele Schwierigkeiten geben? Die Kleinen benötigen doch so viele Sachen: Babynahrung, Kleidung, Windeln, Medikamente, Kinderwagen, Spielzeug, Reisebett und vieles mehr. Ist es überhaupt möglich, so viel mitzuschleppen und die Reise dann trotzdem noch zu genießen?
Unser Sohn konnte sich zwar schon drehen, aber sein Bewegungsradius und Bedürfnis sich fortzubewegen waren noch nicht sehr groß. Auch legte er tagsüber mehrere Schlafpausen ein und überbrückte so längere Autofahrten.
Im Alter von 12 Monaten, hätte ich dieselbe Reise mit unserem Baby nicht unternehmen wollen. Babys, die schon krabbeln oder gehen können, halten es manchmal nur sehr schwer für 1 bis 2 Stunden im Kinderwagen oder dem Kindersitz des Autos aus. Sie möchten selbst die große weite Welt entdecken und fordern ihr Recht auf Freiheit ein.
Reisefahrungen – Unterwegs mit Baby
In der Folge fasse ich unsere Erfahrungen auf dieser Reise kurz zusammen. Ich hoffe, dass diese Informationen für Euch interessant und hilfreich sind.
Transportmittel für die Reise
Die Anreise: wir entschieden uns dafür nach Spanien zu fliegen. Alle anderen Transportmittel erschienen uns bei der Länge der Strecke einfach als zu beschwerlich für unser Baby. Um dennoch vor Ort flexibel zu sein, hatten wir zusätzlich für die gesamte Zeit unseres Aufenthaltes übers Internet ein Auto angemietet. Letzteres stellte sich als äußerst preisgünstig heraus. Für 10 Tage (inkl. Kindersitz und Vollkasko) schlug sich das in unserer Reisekasse mit ungefähr 250 Euro zu Buche.
Vorbereitungen – Was braucht ein Baby auf Reisen?
Gehen und Ruhen
- Bett: Entweder Ihr nehmt ein Reisebettmit, oder Ihr vergewissert Euch, dass in Eurer Unterkunft eine Schlafgelegenheit für Babys zur Verfügung steht. Wir haben einige Wochen vor der Reise mit Bekannten am Urlaubsort Kontakt aufgenommen. Diese haben wiederum ihre Bekannten mobilisiert und uns liebenswerterweise das ehemalige Kinderbett ihrer Tochter geliehen. Das war natürlich ein Glücksfall für uns.
- Wippe: ist nicht unbedingt notwendig, sie war aber sehr praktisch, wenn wir den Kleinen für kurze Zeit mal absetzen wollten. Die Babywippe bekamen wir ebenfalls geliehen.
- Transportmittel: Plant man Ausflüge, kann dies sehr hilfreich sein. Was sollte man mitnehmen – Babytrage oder Kinderwagen?
Eine Babytrage oder doch ein Kinderwagen?
Es war Sommer und in Spanien herrschte natürlich eine unerträgliche Hitze. Wir schwitzten auch schon ohne die Trage. Wir hatten nun aber zusätzlich zur Babytrage auch noch ein Baby auf dem Bauch, das unter den Temperaturen genauso litt wie wir. Wir konnte unser Baby nur kurz in der Trage lassen, und trugen es die meiste Zeit. Lange Spaziergänge kann man so natürlich nicht unternehmen.
Möchte man auch Stadtbesichtigungen machen, ist man mit einem Kinderwagen besser dran. Sind die Babys etwas älter, ist ein Buggy natürlich enorm praktisch, weil man ihn leichter transportieren kann. Für ein 6 Monate altes Baby, kommt ein Buggy leider noch nicht in Frage.
Essen und Trinken
In den meisten europäischen Ländern, findet man fast dieselben Babynahrungsmittel (Milchpulver und Gläschen) wie in Deutschland oder Österreich. Die bekanntesten Marken: Hipp, Nestle etc. sind fast überall vorhanden. Design und Namen unterscheiden sich allerdings teilweise, und auch die Rezeptur scheint bei einigen Herstellern unterschiedlich zu sein. Der Geruch war anders und auf der Zutatenliste fanden wir z.B. kein Fischöl, das ja in den meisten Säuglingsnahrungen in Österreich und Deutschland enthalten ist.
Die Firma Hipp ist z.B. laut eigenen Angaben (Stand 2013) in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Russland, Schweiz, Skandinavien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn, aber auch in weiteren osteuropäischen Ländern vertreten.
Bei der Hipp-Gläschennahrung ist mir in Spanien aufgefallen, dass das Angebot auf das lokale Gemüse- und Obstsortiment abgestimmt ist. So gibt es zum Beispiel viel Melanzani, Orangen usw.
Es ist vielleicht sinnvoll einen Vorrat für die ersten Urlaubstage mitzunehmen. Dadurch bekommt man etwas Luft. Man steht nicht gleich nach der Ankunft unter Zeitdruck, die jeweiligen Produkte finden zu müssen.
Man sollte auch die Wasserqualität am Zielort bedenken. Da wir wussten, dass an unserem Urlaubsort das Wasser keine Trinkwasserqualität hat, nahmen wir unseren Dampfsterilisator für die Fläschchen mit.
Für die Zubereitung der Babymilch verwendeten wir ausschließlich abgekochtes Wasser. Dazu benötigt man natürlich einen Wasserkocher, der sich aber auch leicht vor Ort beschaffen lässt. In der Regel griffen wir auf mineralstoffarmes abgepacktes Wasser zurück.
Mineralwasser, das sich für die Zubereitung von Babynahrung eignet, scheint in Spanien ausdrücklich gekennzeichnet zu sein. Wir haben zumindest die Piktogramme mit Babysaugern, die sich auf manchen mineralstoffarmen Wasserflaschen in den Babyabteilungen fanden, so aufgefasst. Es fand sich übrigens auch auf einigen der günstigen Wasserflaschen im Supermarkt.
Man sollte mindestens 2 Trinkflaschen und 1-2 Babylöffel mitnehmen. Wir hatten eine unsere Babyflaschen aus Glas dabei, die wir Euch vor Kurzem vorgestellt haben. Für unterwegs hatten wir diesmal ausnahmsweise zwei Babyflaschen aus Plastik im Einsatz, weil diese einfach leichter waren.
Eine saubere Flasche sollte man immer griffbereit haben. Insbesondere während Start und Landung im Flugzeug ist dies sehr wichtig. Es ist gut, den Kleinen in diesen Phasen ein paar Schluck zu trinken zu geben, um den Druckunterschied auszugleichen. Bitte auch die Möglichkeit von Flugverzögerungen einplanen und ausreichend Nahrung mitführen.
Ausscheidung
Körperpflege
Was das Baden der Kleinen angeht, lässt sich dies ohne viel Aufwand erledigen. Wir hatten in unserem Appartement keine Badewanne, sondern nur eine Dusche. Wir bekamen zwar auch eine Babywanne geliehen, benutzt haben wir diese aber nicht. Während einer von uns sich das Salz abgeduscht hat, saß unser Kleiner auf dem Arm und wurde mitgeduscht. Es hat wunderbar funktioniert und er hatte dabei viel Spaß.
Unterhaltung
Daher kauften wir lieber noch einen Baby-Schwimmsitz oder Schwimmring, der sich hervorragend bewährt hat. Das Kind darf man natürlich dennoch nie alleine im Wasser lassen. Bei Wellengang, Strömungen und unsicherem Untergrund sollte man auch besser auf den Badegang verzichten.
Reiseapotheke
Die Vitamin-D Tropfen sollte man natürlich auch nicht vergessen. Praktisch ist es, abschwellende Nasentropfen mitzuhaben und zur Sicherheit ein Fieberthermometer. Ansonsten kann man den Rest aber auch vor Ort besorgen.
Malaga |
Unser Urlaub war wunderschön und wir haben nichts vermisst. Natürlich muss man ein paar Abstriche machen, wenn man mit einem Baby unterwegs ist.
Man sollte bedenken, dass ausgedehnte Stadttouren mit Museumsbesichtigungen für die Kleinen einfach zu anstrengend sind. Auch lange Autofahrten sollten vermieden werden. So haben wir Cordoba, Sevilla und Granada von unserem Programm gestrichen. Dafür haben wir sehr viele schöne kleine Ortschaften in der unmittelbaren Nähe unseres Urlaubsortes besichtigt und den lokalen Charme und Charakter der Region näher kennengelernt.
Zusätzlich waren wir jeden Tag zumindest einmal kurz im Meer baden. Dies hat unser Kleiner sehr genossen. Nach 2-3 Stunden Sonne, Sand und Plantschen haben wir aber immer dafür gesorgt, dass er ein bisschen Ruhe und eine kleine Schlafpause bekam. Gleich am Anfang des Urlaubs haben wir uns einen großen Sonnenschirm zugelegt, den wir intensiv genutzt haben.
Frigiliana (Andalusien) – Ein Kinderwagen wäre hier auch keine große Hilfe gewesen. |
Ich hoffe unsere Erfahrungen waren ein wenig hilfreich für Euch. Vielleicht war ja auch der eine oder andere brauchbare Tipp dabei.